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Zirkus


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Tiere im Zirkus

Mit der Sommerzeit beginnt nun auch leider wieder die Saison, in der sich die kleinen und großen Wanderzirkusse mit Tierhaltungen in Städten und Gemeinden niederlassen. Abgesehen von vielen anderen Problemen, die Zirkusse den Ortschaften hinterlassen, sehen wir das Hauptproblem in der Tierausbeutung.

Tierdarstellungen sind eine besonders deutliche Form der Missachtung von Tierrechten. Auch wenn es „zahlenmäßig“ weniger Tiere betrifft als z.B. in Versuchslaboren oder in der Massentierhaltung, ist es hier sehr wichtig, aktiv zu werden.

Es ist geradezu abartig, fühlende Lebewesen vorzuführen, sie Dinge machen zu lassen, die sie in der Natur niemals tun würden. Häufig werden sie durch Gewalt und Zwang hierzu getrieben. Die Menge klatscht Beifall und ist sich nicht bewusst, was für Leid und Elend sich hinter dem vermeintlichen Glanz und Glamour verbirgt.

Zirkus kann niemals artgerecht sein!

Man stelle sich die Umstände vor, in denen „Zirkustiere“ leben

  • ständiger Transport in engen Käfigen
  • fehlender Platz, keine artgerechte Haltung möglich
  • übermäßiger Stress, z.B. Angst vor TrainerInnen
  • Zwang, unnatürliche Dinge zu tun
  • Leben mit natürlichen „Feinden“ (z.B. ein Tiger, der auf dem Rücken eines Pferdes reitet, wie im Circus Barelli)

Und diese Punkte sind völlig unabhängig davon, ob sich ein Zirkus „Mühe“ gibt, die Richtlinien einhält oder sogar irgendwelche Auszeichnungen für „vorbildliche Haltung“ erhalten hat.

Zu den oben genannten Punkten kommen dann noch die Spezialprobleme, die jeder Zirkus und jede Zirkushaltung hat, hinzu. Seien es die fehlenden Finanzmittel, die kein ordentliches Futter zulassen oder gar zum Sparen von Tierarztkosten zwingen, seien es die oftmals zweifelhaften Trainingsmethoden oder der allgemeine Umgang mit den hilflosen Tieren.

Kein Applaus für Tierquälerei

Um diese Thematik publik zu machen, hat die TIRM in den letzten Jahren viele Aktionen durchgeführt, um die Öffentlichkeit zu informieren, z.B.

  • etliche Demonstrationen gegen die Tierausbeutungen im Circus Baronn, Circus Universal Renz, Zirkus Charles Knie, Großen Russischen Staatscircus, Circus Giovanni Althoff, Circus Atlantik, Circus Barelli, Circus Busch-Roland, Circus Probst, Circus Krone, Circus Carl Busch.
  • Neben der Aussendung von Pressemitteilungen konnten wir auch in Radiosen­dungen (RadioX, Deutschlandfunk) und im Fernsehen (Giga TV, ZDF) unsere kritische Haltung einem breiten Publikum darstellen.
  • Wir erstatteten mehrere Anzeigen in besonders krassen Fällen, die leider fast alle im Sande verliefen. Die von uns angegebenen Verstöße konnten zwar in keinem Fall entkräftet werden, allerdings waren die Hauptgründe, die Fälle nicht weiter zu verfolgen: „mangelndes öffentliches Interesse“ oder „nicht mehr zuständig“, da Zirkus inzwischen weiter gereist.

Dennoch ist es extrem wichtig, nicht locker zu lassen und immer wieder Anzeigen zu erstatten, denn selbst wenn die Fälle letztendlich nicht weiterverfolgt werden, häufen sie sich und irgendwann landet eine Anzeige dann doch bei einem Staatsanwalt, der sich angesichts einer langen Liste von Anzeigen vielleicht bereit erklärt, dies anzuklagen.

Zum Sprachrohr der Tiere werden!

Sollte in eurem Ort/in eurer Nähe ein Zirkus mit Tieren gastieren, tragt bitte konkrete Angaben unter www.zirkusdatenbank.de ein.

Über die „Vorschriften“ informieren

Für alle, die sich für die rechtlichen Rahmenbedingungen interessieren: auf der Seite www.zirkus-tiere.de.vu wurden zusammenfassend die geltenden Bestimmungen laut „Leitlinien für die Haltung, Ausbildung und Nutzung von Tieren in Zirkusbetrieben oder ähnlichen Einrichtungen“ und „Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Säugetieren“ (Säugetiergutachten) dargestellt. Die Seiten über die Richtlinien wurden nicht zusammengestellt, um Tierhaltung im Zirkus in irgendeiner Weise zu legitimisieren, sondern um zu zeigen, dass tagtäglich selbst diese Minimalanforderungen unterschritten werden und aufmerksame BürgerInnen zu animieren, sich für den Schutz der Tiere stark zu machen und sich für die Rechte der Tiere einzusetzen.

Seht hinter die Kulissen

  • Seht euch vor allem die Tierhaltung in den meist angebotenen „Tierschauen“ des Zirkusses an. Überprüft, ob wenigstens diese (völlig unzureichenden) Mindest(!)anforderungen eingehalten werden.
  • Auf unauffällige „Kleinigkeiten“ achten

    Verletzungen unter Zaumzeug, verfaulte und zu lange, verformte Hufe, Verhaltensstörungen wie „Weben“ und „Koppen“, unzulängliche „Einrichtung“ der Käfige und - wichtig: fehlende Heizung bzw. zu geringe oder auch zu hohe Temperaturen.

  • Auch das „Drumherum“ beachten

    Transport (zu hohe Ladedichten; fehlende Lüftung, Hitzestau bei brütender Hitze; mit Brettern zugenagelte Fenster; zu niedrige Anhänger, so dass die dort untergebrachten Tiere nur gebückt stehen können; Transportdauer (gesetzlich höchstens 8 Stunden).

    Beim Be- und Entladen: Mehrstündiges Warten in den Transportfahrzeugen bei teilweise geschlossenen Türen in praller Sonne? An kurzen Stricken angebundene Tiere?

Werdet aktiv bei Verstößen

Meldet den AmtsveterinärInnen offensichtliche Verstöße wie z.B. die in manchen Bundesländern (z.B. in Hessen) verbotene Ständer-/Anbindehaltung und zu geringe „Größe“ der Boxen, keine Außenpaddocks (bzw. kein Auslauf darin). Eine Übersicht der zuständigen AmtsveterinärInnen findet ihr auf der Internetseite www.amtsvets.de.vu oder auf den Webseiten der entsprechenden Gemeinden. Erstattet ggf. Anzeige und/oder bittet die TIRM (oder rageandreason), dies zu tun.

Reagiert bitte auch auf verherrlichende Beiträge in Medien

Leider sehen viele JournalistInnen die entwürdigenden Verhältnisse oft völlig unreflektiert und machen auch noch Werbung mit Verlosungsaktionen von Karten etc.

Beteiligt euch an Demonstrationen vor Zirkussen!

Die lokalen Tierrechtsgruppen in eurer Umgebung veranstalten regelmäßig Proteste gegen die Tierausbeutung in den Zirkussen. Demotermine findet ihr im Internet auf der Seite www.tierrechtstermine.de und unter www.zirkusdatenbank.de findet ihr die aktuellen Tourpläne der Zirkusse. Oder ihr organisiert selber eine Protestveranstaltung.

Zirkusse ohne Tierausbeutung

Dass Zirkusse auch ohne Tiere ein begeisterndes Programm bieten können, zeigen die modernen Zirkusse wie z.B. der Zirkus Flic Flac, der Große Chinesische Staatscircus oder der Cirque du Soleil. Zudem gibt es viele Varieté-Angebote ohne Tierausbeutung - zum Beispiel das Da Capo, welches jedes Jahr um die Weihnachtszeit in Darmstadt auftritt (www.dacapo-variete.de) oder André Hellers neue Varieté-Show Afrika! Afrika! (www.afrika-afrika-com).

 
 

Quelle: TIRM-Magazin - Ausgabe 2/06 vom 23.06.2006

 


 

 

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